// semier insayif //
über gänge verkörpert oder
vom verlegen der bewegung in die form der körper

gedichte
haymon verlag, innsbruck 2001
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Semier Insayif spürt in seinen Gedichten dem Phänomen der Bewegung aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln nach und gelangt zu einer poetischen Gestalt, die Bewegung in ausgewählten Facetten zeigt und voführt. Ausgehend von der Aristotelischen Auffassung, Bewegung sei der Vollzug der Verwirklichung des seiner Möglichkeit nach auf eine Wirklichkeit hin sich erstreckenden Seienden, werden abstrakte (philosophische, mathematische, geographische, physikalische etc.) Aspekte der Bewegung anhand konkreter anschaulicher Objekte zu sinnlicher Wahrnehmbarkeit transformiert. Was sich aus den unterschiedlichen Konzepten von Bewegung ins Gegenständliche ihres poetischen Vollzugs übertragen lässt, steht für den „Peripatetiker“ Insayif auf dem Spiel seiner Gedichte. Der Schaukel von theoretischer Fremdbetrachtung und körperlichem Selbsterleben von Bewegungsabläufen entspricht auch deren sprachlicher Duktus.